Leserauto

Fiat 500 Topolino, Baujahr 1937 komplett restauriert

Herbert Rupprecht musste seinen ersten Fiat Topolino verkaufen, als die Familie wuchs und die Kinder kamen. Aber der kleine Fiat ging ihm nicht aus dem Kopf, und 2001 kaufte er mit Unterstützung seines Vaters wieder einen Fiat Topolino 500A, Baujahr 1937, den er komplett restaurieren ließ.

 
Herbert Rupprecht genießt das Sonnendach des Topolino. © Jörn Müller-Neuhaus
Herbert Rupprecht genießt das Sonnendach des Topolino.

Der Topolino war ein Restaurationsobjekt. „Er war eigentlich nur noch zum Wegwerfen gut, so schlecht war er,“ erinnert Herbert Rupprecht sich an den Kauf. Aber das konnte den Augsburger nicht abschrecken, schließlich war der Topolino schon immer sein Traumauto gewesen. „Das Auto ist bildhübsch. Es ist so wenig Auto und doch ist alles dran, was man braucht zum Glücklichsein,“ beschreibt er sein Objekt der Begierde.

Kurz nach dem Kauf wurde das Wrack auf dem Hänger zu einem Restaurationsbetrieb in Tschechien gebracht, dort wurde der kleine Wagen in nur drei Monaten von Grund auf restauriert. Um die Karosse wieder in guten Zustand zu versetzen, waren viele Blech- und Schweißarbeiten nötig. Außerdem wurden die komplette Mechanik und die Bremsanlage überholt sowie die Elektrik und die gesamte Innenausstattung samt dem Klappverdeck.

Anschließend wurde der Topolino in Burgunderrot mit schwarzen Kotflügeln lackiert, eine originale Farbkombination, die Rupprecht für seinen Oldtimertraum unbedingt haben musste! Rupprecht selbst hat während der Restauration regelmäßig die Fortschritte vor Ort begutachtet und kümmerte sich um die nötigen Ersatzteile. So mußte er unter anderem einen Zylinderkopf und andere Motorteile neu besorgen, weil die Originalteile nicht mehr zu retten waren.

Den Kauf und die anschließende Restaurierung ermöglichte Rupprechts Vater, der seinem Sohn helfend unter die Arme griff. Er hatte ihm nämlich, als er seinen ersten Topo verkaufte, versprochen, ihn zu unterstützen, falls er wieder einen erwerben würde. Denn auch dem Vater gefiel der Kleine ausnehmend gut. Als Gegenleistung wolle er nur gelegentlich mit dem Topolino fahren dürfen!

Das Familienauto

Der in Neuzustand versetzte Topo wurde noch im selben Jahr zugelassen und wird seitdem von Herbert Rupprecht (und gelegentlich seinem Vater!) mit Begeisterung bewegt, leider viel zu wenig, wie er zugibt. „Ich habe einfach zu wenig Zeit, um den Topo regelmäßig zu bewegen oder längere Ausfahrten mit ihn zu unternehmen,“ bedauert der als Lokführer bei der Augsburger Localbahn tätige Rupprecht.

So bleibt es bisher bei kurzen Fahrten in die Region, oft gemeinsam mit Kollegen des Oldtimerclub Augsburg. Die unternimmt er meist gemeinsam mit seiner Frau, die wie er dem sympathischen kleinen Italiener verfallen ist.

Der Topolino ist übrigens nicht der einzige Fiat in der Familie: Herbert Rupprecht besitzt noch einen Fiat 500F, Baujahr 1973 und er hat mittlerweile auch seinen Bruder mit dem Fiatvirus infiziert: Der besitzt seit einigen Jahren einen Fiat 600 Multipla!

Probleme oder Pannen gab es nach glaubwürdiger Auskunft des Besitzers in den acht Jahren seit der Restaurierung keine - der Topolino gefällt auch durch seine Zuverlässigkeit und den Fahrspaß, den der nur gut 500 Kilogramm leichte Zweisitzer mit dem großen Klappdach seinem Besitzer bietet. 

TEXT und FOTOS: Jörn Müller-Neuhaus
Tags: 
Mehr zum Thema