Rückblick zum Geburtstag

60 Jahre FIAT 600 "Seicento": Alle unter einem Dach

Ein Blick auf die Geburt des Fiat 600 Italien, Anfang der 1950er-Jahre: Fiats "Mäuschen", der altbackene "Topolino", hat so langsam ausgedient – schließlich gibt es ihn bereits seit 1936. Etwas Modernes, Zukunftsweisendes muss her: Die Geburtsstunde des Fiat 600.

 
60 Jahre FIAT 600 Seicento: Ein kleiner Rückblick © Fiat
60 Jahre FIAT 600 "Seicento": Ein kleiner Rückblick

Anfang der 50er-Jahre hatte der "Topolino" schon über ein Jahrzehnt auf dem Buckel. Entsprechend altbacken wirkte er. So langsam hatte er ausgedient und es wurde bei Fiat Zeit für etwas Neues.

Am besten ein preiswertes wie praktisches Fahrzeug, in dem die ganze Familie Platz findet. Eine interessante Herausforderung für den Automobilkonstrukteur Dante Giacosa, der mit der neuen Schöpfung seine alte, den "Topolino", in Rente schicken soll.

Und das gelingt dem findigen Römer: 1955 präsentiert Fiat auf dem Genfer Auto-Salon den Fiat 600.

Der eiförmige "Seicento" mausert sich zum wahren Geniestreich, denn die Limousine mit Plätzen für vier verfügt über ein komplett neues technisches Konzept.

Überzeugendes technisches Konzept des "Seicento"

Im Heck der selbsttragenden Karosserie arbeitet ein wassergekühlter Vierzylinder mit anfangs 23 PS. An der Vorderachse sind Einzelradaufhängungen an Dreiecksquerlenkern mit einer quer liegenden Blattfeder kombiniert, an der Hinterachse setzt Giacosa auf Einzelradaufhängungen mit Federbeinen und Längslenkern.

Die hinten angeschlagenen Türen ermöglichen bequemes Einsteigen. Bis zu 310 Kilogramm Zuladung kann der kugelige Turiner aufnehmen.

Und in seiner Formgebung liegt übrigens ein weiterer Clou: Blech ist nämlich in Italien noch knapp und die Eierform spart Material ein. Dies trägt dazu bei, den "Seicento" günstiger anbieten zu können. Auch für durchschnittlich verdienende Arbeiter ist der Familienwagen erschwinglich.

Der Erfolg ist so groß, dass andere Automobilhersteller bei Fiat anklopfen, um den 600er in Lizenz zu fertigen – und siehe da: In Jugoslawien läuft er als Zastava 750, in Spanien als Seat 600 und in Österreich als Steyr 600 vom Band.

Und auch die Carozzeria Vignale in Turin brütet über Fiat-600-Derivaten, nicht zu vergessen Carlo Abarth, der aus dem 600er ordentlich Dampf herauskitzeln möchte. Inklusive aller Karosserie- und Motorversionen entstehen weltweit rund fünf Millionen Seicento.

Und selbst Formel 1 Weltmeister Felipe Massa, eigentlich ein Ferrari-Angestellter, kann dem Sound eines Fiat 600 nicht widerstehen, wie dieser Werbespot aus dem Jahr 2007 beweist:

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